Neue Situationen erfordern neue Wege. Auch bei Wundex - Die Wundexperten. Das enorme Wachstum erforderte ein Umdenken, unter anderem was die Einarbeitung von neuen Mitarbeiter*innen betrifft. Das Konzept der Wundex Workshops entstand, im Rahmen derer seit März 2022 einmal im Monat relevantes Wissen an neue Mitarbeiter*innen vermittelt wird. Wir wollten von den Initiator*innen des Konzepts - unserem Geschäftsführer Christian Claaßen und unserer Leiterin des Rezeptmanagements Tassia Majed - wissen, was innerhalb des dreitägigen Workshops vermittelt wird, wer welchen Part übernimmt und was zukünftig in dem Sektor geplant ist.
Zuerst einmal: Wer von Euch kam auf die Idee der Wundex Workshops? Und warum waren sie konkret notwendig?
Tassia: Also, auf die Idee kam Christian, er merkte, dass Handlungsbedarf bestand.
Christian: Vor rund anderthalb Jahren sind wir von unserem ursprünglichen Konzept bei Wundex - Die Wundexperten - das wir ausschließlich aus bestehenden Gebieten heraus wachsen - abgerückt. In dem Wissen, dass der eingeschlagene Weg kein Leichter sein wird. Denn das organische Wachstum hat einen riesigen Vorteil - nämlich: Du hast immer erfahrene Mitarbeiter*innen, die die neuen Leute in den bereits bestehenden Teams an die Hand nehmen können. So hatte die Einarbeitung immer gut geklappt. Aber das System ist natürlich vergleichsweise langsam. Und da wir uns vorgenommen haben, zum Stichtag in dreieinhalb Jahren eine bestimmte Mitarbeiter*innen-Größe zu erreichen, mussten wir zusätzlich einen anderen Weg gehen. Wenn wir für uns komplett neue Gebiete erschließen, stehen wir vor der Herausforderung, dass die neue Mitarbeiter*innen aus eben jenen Gebieten nicht ein halbes Jahr von zu Hause weg sein können, um bei erfahrenen Kolleg*innen aus dem Rheinland oder Ruhrgebiet mitzufahren. Außerdem haben wir realisiert, dass bei der erreichten Unternehmensgröße zentrale Themen einfach zentral vermittelt werden müssen. Als Reaktion auf die Gegebenheiten haben wir, Tassia und ich, das Konzept der Workshops ins Leben gerufen. Zu Beginn haben wir erst einmal besprochen, welche Themen wir wichtig finden, die im Rahmen der Workshops angesprochen werden sollten. Zudem haben wir noch als zusätzlichen Referenten Oliver Boss (Strategischer Entwickler bei Wundex - Die Wundexperten) eingeladen.
Und die neuen Mitarbeiter*innen aus den neuen Gebieten fahren jetzt gar nicht mehr bei erfahrenen Kolleg*innen mit?
Christian: Doch, selbstverständlich es gibt drei Hospitationstouren, in denen die neuen Mitarbeiter*innen dreimal je eine Woche mit einem / einer Mitarbeiter*in unterwegs sind. Mit den Workshops sorgen wir für eine einheitliche Wissensvermittlung, das hat viele Vorteile. Außerdem, auch vorteilhaft, wir lernen alle Mitarbeiter*innen einmal hier in unserem Office, wo die Workshops stattfinden, persönlich kennen.
Und wie vielen Mitarbeiter*innen vermittelt Ihr Wissen in den Workshops? Und was wird konkret vermittelt?
Tassia: Durchschnittlich zwischen 10-15 Personen.
Christian: Am Morgen des ersten Workshops erklärt jemand aus unserem Team der Buchhaltung, den Unterschied von Spesen und Reisekosten, was gekauft werden darf, was nicht, wie sieht eine Abrechnung aus. Ein äußerst wichtiges Thema. Wir mussten feststellen, dass für viele neue Kolleg*innen das das Thema Spesen ein Thema ist, bei dem es noch ordentlich Nachholbedarf gibt. Danach macht Tassia dann ihren großen Teil mit dem Rezeptmanagement.
Tassia: Genau, der erste Tag ist komplett den Innendienst-Themen gewidmet. Ich referiere über die Bestellwege von Wundex, also wie kommt das Rezept von der Arztpraxis zu uns, wer schickt was, wo hin. Die Wundexpert*innen starten ja beim Patienten, aber für sie ist natürlich auch wichtig zu wissen, was passiert hier bei uns im Office, sobald sie eine Bestellung per HOZ-App tätigen. Wissen, das wichtig ist, wenn man mit den Ärzt*innen spricht. Oder aber den Patienten alles erläutert. Wie lange dauert es bis ein Rezept ankommt? Und so weiter.
Christian: Am ersten Tag geht es auch um Begriffserklärungen: Was heißt AEP? Was heißt Retaxierung? Was versteht man unter einem Budget? Warum gibt es gleiche Produkte mit verschiedenen PZN’s? Wissenswertes zum Themenkomplex Import - Export. Und zu Parallelimporten sowie zum Medizinproduktegesetz, das durchaus speziell ist, da gibt es super viele Dinge zu wissen. Der zweite Tag ist der fachliche Teil, wo wir über chronischen Wunden sprechen und über die Produkte, die wir täglich verwenden. Wo wir gemeinsam Therapien anhand von Fotos exemplarisch erarbeiten. Und den Wundexpert*innen Material in die Hand geben. Die moderne Wundversorgung ist keine Hexerei, sondern ein Handwerk, das man erlernt.
Die Workshops scheinen sich zu bewähren, ist es denkbar, dass das Konzept ausgeweitet wird?
Christian: Absolut, auf Dauer soll es nicht bei einem Workshop für Neuankömmlinge bleiben, es gibt viele Themen, die sind erst nach einem halben Jahr interessant sind. Oder vielleicht nach einem Jahr. Da haben sich die Wundexpert*innen noch einmal ganz anders entwickelt, komplexere Themen werden dann interessant. Auch ein Workshop nur für unsere Gebietsleiter*innen ist vorstellbar. Aber das alles ist natürlich auch viel Arbeit. Man muss das eins nach dem anderen machen.